„Der Feuerwehrverein ist kein Verein des Vergnügens und des Sportes, keine Stätte zur Befriedigung des persönlichen Ehrgeizes oder privater Wünsche. Seine Tätigkeit beginnt erst dann, wenn die Sturmglocke ertönt, wenn Alt und Jung zitternd um ihr Gut, und nicht selten für ihr Leben flehen. Unser Glaubensstifter hat unter die zwei größten Gebote auch jenes eingereiht, welches so heißt: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“.
Unter all den Vereinen, die die Bestätigung der Nächstenliebe auf ihre Fahne geschrieben haben, nimmt der Feuerwehrverein gewiss nicht die letzte Stelle ein. In der selbstlosen Verteidigung des Gutes und Lebens unserer Nächsten gegen die wohlhärtige, aber auch furchtbare Himmelsmacht, das Feuer, oft mit Gefahr seines eigenen Lebens und auf Kosten seiner Gesundheit, aber immer ohne Anspruch und ohne Aussicht auf einen materiellen Gewinn, liegt darin nicht eine sittliche Idee?“. So beginnen die Aufzeichnungen der Festrede, zum 10-jährigen Jubiläum, vom Jahre 1890 auf dem Kirchenplatz in Neudau.
Initiatoren waren im Oktober 1879 vier Gemeindeausschussmitglieder: Graf Kottulinsky, Anton Maierhofer, Anton Säckl und Adolf Niemann. Wie alle Vereinigungen hatte auch die Feuerwehr unter ständigem Geldmangel zu leiden und konnte nur unter größter Anstrengung die nötigsten Anschaffungen tätigen. Das Spritzenhaus befand sich vorerst im Hause Weinseiß, der als langjähriger Wehrhauptmann und Feuerwehr-Landtagsabgeordneter in allen Belangen der Feuerwehr bestens orientiert war.
Da im Laufe der Zeit für die Unterbringungen der Geräte im Hause Weinseiß keine geeigneten Räumlichkeiten vorhanden waren, trat die Feuerwehr erstmalig im Jahre 1887 an die damalige Gemeindevertretung, mit der Bitte um Errichtung eines „Requisitenhauses samt Steigerturm“ heran. Die Einweihung des neuen Spritzhauses erfolgte am 18. Oktober 1896.
Die große Errungenschaft in den letzten fünf Jahrzehnten war der Um- und teilweise Neubau dieses historischen Hauses im Jahr 1996. Nach einem halben Jahr der Vorplanung, unzähligen Gesprächen und Überlegungen unter Einbezug von Vertretern der Freiwilligen Feuerwehr Neudau, hatte man eine wirtschaftliche Lösung angestrebt und letztlich auch gefunden. Es sollte ein Rüsthaus errichtet werden, in dem auch kulturelle Veranstaltungen stattfinden können.
Nach knapp 8-monatiger Bauzeit mit Beginn im Oktober 1996 und Fertigstellung im Juli 1997, konnte das revitalisierte Rüsthaus des Löschverbandes, unter der Federführung der Freiwilligen Feuerwehr Neudau, feierlich eröffnet werden. Besonders Schmuckstück des revitalisierten 100-jährigen Feuerwehrhauses ist der Turm, der in Eigenleistung mit einer neuen Holzverkleidung versehen wurde.
Liste der Kommandanten:
- Josef Huber – Gründungskommandant (1880-1881)
- Anton Säckl (1881-1882)
- Karl Lechner (1882-1883)
- Anton Maierhofer (1883)
- Johann Weinseiss (1883-1903)
- Anton Säckl (1903-1938)
- Johann Pieber (1938-1945)
- Anton Säckl (1945-1964)
- Heinrich Pieber (1964-1974)
- Siegfried Leinhöfler sen. (1974-1990)
- Siegfried Leinhöfler jun. (1990-2007)
- Harald Goger (seit 2007)